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Containerbeschriftung erklärt: Bedeutung der Kennzeichnungen

Containerbeschriftung erklärt: Bedeutung der Kennzeichnungen

Wer einen Container genauer betrachtet, dem fallen sicherlich zahlreiche Beschriftungen und Schilder auf. Ob am gebrauchten Lagercontainer im Garten oder am Seecontainer im Hafen – überall prangen Codes, Zahlen und Kürzel. Doch was bedeuten diese Kennzeichnungen eigentlich? Hier erklären wir die wichtigsten Markierungen auf See- und Lagercontainern und zeigen, wie man einen Container damit identifizieren und wichtige Eigenschaften ablesen kann. 

Jeder intermodal verwendbare Container trägt eine eindeutige Containernummer. Diese ist meist außen an den Türen und oft auch seitlich aufgemalt. Die Containernummer besteht aus vier Buchstaben gefolgt von einer numerischen Seriennummer mit Prüfziffer. Die ersten drei Buchstaben bilden den vom Bureau International des Containers (BIC) registrierten Eigentümercode, der vierte Buchstabe ist immer ein "U" (für Freight Container). Daran schließen sich sechs Ziffern an sowie eine einzelne Prüfziffer, die etwas abgesetzt steht.

Beispiel: ABCU 123456 7. Diese Nummer ist weltweit einmalig und dient zur Identifikation des Containers in Datenbanken und Frachtpapieren. 

Das Präfix (die vier Buchstaben) kennzeichnet also die Reederei oder den Besitzer des Containers. Durch die standardisierte Nummerierung nach ISO 6346 kann jeder Container global nachverfolgt werden. Für Privatnutzer interessant: Auch ein gekaufter ehemaliger Seecontainer behält meist seine ursprüngliche Nummer. So können Sie über Dienste im Internet herausfinden, bei welcher Reederei er früher im Einsatz war. 

ISO-Typencode 

Neben der großen Containernummer findet sich oft ein kleinerer Typencode auf dem Container, z.B. "22G1" oder "45R1". Dieser Code ist ebenfalls in der Norm ISO 6346 festgelegt und gibt Auskunft über die Größe und Bauart des Containers. Die ersten beiden Stellen (Ziffern) stehen für die Länge und Höhe: Dabei codieren Zahlen wie "20" für 20 Fuß Länge & Standardhöhe, "45" für 40 Fuß Länge & High-Cube-Höhe etc. Die folgenden Zeichen (Buchstabe + Ziffer) stehen für den Containertyp bzw. besondere Ausrüstung. Beispielsweise bedeutet G1 ein Standard-Trockencontainer (General Purpose), R1 steht für einen refrigerated Container (Kühlcontainer), U könnte für open top stehen, usw. 

Mit diesem ISO-Code kann man also auf einen Blick erkennen, um welche Containerart es sich handelt. Wenn auf einem Container z.B. "45G1" vermerkt ist, heißt das: 40-Fuß-High-Cube-Container für allgemeine Trockenladung. Solche Codes helfen Spediteuren und Lagerlogistikern, die Container richtig zuzuordnen und zu behandeln. 

Gewichts- und Volumenangaben 

Ein Container trägt an der Tür wichtige Gewichtsangaben. Typischerweise sind vier Werte angegeben: 

  • Max. Gross (Maximales Bruttogewicht): Das höchstzulässige Gesamtgewicht des Containers mit Ladung. Dieser Wert liegt bei Standardcontainern meist um 30.000 bis 32.500 kg. Zum Beispiel hat ein 20ft-Container oft ein Max. Gross von ~30.480 kg. 
  • Tare (Tara): Das Leergewicht des Containers. Bei einem 20-Fuß-Container sind das etwa 2.000 bis 2.300 kg (im genannten Beispiel ~2.040 kg). 
  • Net (Payload): Die Nutzlast, also das maximal zulässige Gewicht der Ladung, die man hineinpacken darf. Im Beispiel ergibt sich aus 30.480 kg Max Gross minus 2.040 kg Tara eine Payload von ca. 28.440 kg. 
  • CU. CAP. (Cubic Capacity): Das Raumvolumen des Containers in Kubikmetern. Ein Standard-20-Fuß-Container bietet z.B. um die 33 m³, ein 40-Fuß-Container ca. 67 m³. 

Diese Angaben sind wichtig für den Transport: Sie zeigen Spediteuren und Ihnen als Nutzer, wie schwer der Container maximal beladen werden darf und wieviel hineinpasst. Beim reinen Lagercontainer-Einsatz auf Ihrem Grundstück müssen Sie diese Limits zwar nicht unbedingt ausreizen, doch gerade das Leergewicht (Tara) ist z.B. relevant, falls der Container mit einem Kran versetzt wird. 

Sicherheitszulassung (CSC-Plakette) 

Auf jedem seetüchtigen Container befindet sich eine CSC-Plakette. CSC steht für Convention for Safe Containers, ein internationales Übereinkommen. Die CSC-Plakette ist ein metallisches Schild, meist an der Tür, das die offizielle Sicherheitszulassung des Containers bestätigt. Darauf sind Informationen wie Hersteller, Baujahr, Prüfdaten und zulässige Belastungen (Stacking Weight, Racking Test Load) eingraviert. Diese Plakette ist zwingend vorgeschrieben, wenn der Container im internationalen Verkehr eingesetzt wird. Fehlt die CSC-Plakette oder ist sie abgelaufen, darf der Container nicht auf ein Schiff verladen werden. 

Für Sie als Privatnutzer eines Lagercontainers bedeutet das: Solange der Container nur stationär auf Ihrem Grundstück steht, ist die CSC-Plakette rechtlich nicht relevant. Kaufen Sie aber einen gebrauchten Seecontainer, hat dieser in der Regel eine vorhandene Plakette. Achten Sie darauf, dass sie nicht entfernt wird – sie gehört zum Container dazu und kann den Wiederverkaufswert beeinflussen. Wenn Sie den Container doch einmal selbst verschiffen wollen, müsste die Plakette gültig sein. 

Weitere Markierungen und Symbole 

Neben den genannten Hauptkennzeichnungen findet man je nach Container noch diverse weitere Aufkleber und Symbole: 

  • Gefahrgutkennzeichen: Container, die Gefahrgut (nach IMDG-Code) transportieren, tragen entsprechende Gefahrzettel-Aufkleber mit Ziffern und Symbolen (z.B. Flamme für Entzündbares). Diese sollten vor einer anderweitigen Nutzung entfernt werden, wenn kein Gefahrgut mehr enthalten ist. 
  • Warnhinweise: High-Cube-Container (Überhöhe) haben oft gelbe Warnmarkierungen "Caution High Container" an den oberen Ecken, um auf die besondere Höhe hinzuweisen. Auch Hinweise wie "This Side Up" oder Center of Gravity Markierungen können angebracht sein. 
  • Firmenlogo und Inventarnummern: Viele Container tragen das Logo oder den Schriftzug der Reederei bzw. des Vermieters. Zudem gibt es oft interne Inventarnummern oder Barcodes, die für Logistikzwecke aufgeklebt sind. 

All diese Markierungen dienen dazu, den Container sicher zu transportieren und korrekt zu handhaben. Für den Privatgebrauch können sie interessant sein, um die Herkunft des Container nachzuvollziehen oder um sicherheitsrelevante Eigenschaften zu erkennen. 

Fazit

Die Beschriftungen auf einem Container wirken auf den ersten Blick vielleicht wie ein Geheimcode, doch mit etwas Wissen lassen sie sich leicht entschlüsseln. Von der Containernummer über den ISO-Typencode bis zu den Gewichtsangaben – jede Markierung hat ihren Zweck. So wissen Sie z.B., wem ein Container gehörte, wie groß und belastbar er ist, und dass er eine gültige Sicherheitsprüfung hat.

Gerade wenn Sie selbst einen Container als Lager nutzen, lohnt ein genauer Blick: Sie entdecken interessante Details über Ihr Container-Modell und stellen sicher, dass alle wichtigen Kennzeichnungen vorhanden sind. Mit diesem Wissen im Hinterkopf betrachten Sie Container künftig mit anderen Augen – gewissermaßen als Persönlichkeiten mit Identifikationsausweis in der Welt der Logistik. 

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