Die Containerwand ist weit mehr als nur eine Hülle. Sie beeinflusst Tragfähigkeit, Wärmedämmung, Energieeffizienz, Langlebigkeit und sogar die gestalterische Wirkung eines Containers. Vor allem bei Umbauten, Reparaturen oder beim Neubau von Spezialcontainern stellt sich die Frage: Welche Wandlösung passt am besten zum geplanten Einsatzzweck?
Wir stellen die drei verbreitetsten Containerwandtypen gegenüber – Sickenblech, glatte Seitenwände und Sandwichpaneele – und zeigen, welche Vor- und Nachteile sie jeweils bieten.
Sickenblech – der robuste Standard für Transport und Lagerung
Sickenblech ist der Klassiker unter den Containerwandmaterialien. Es besteht in der Regel aus lackiertem Corten-Stahlblech, das durch regelmäßige Profilierungen (Sicken) verstärkt wird. Diese Struktur erhöht die mechanische Belastbarkeit, was Sickenblech zur idealen Lösung für Transport- und Lagercontainer macht.
Die Konstruktion ist einfach und wirtschaftlich – perfekt für standardisierte ISO-Container oder günstige Speziallösungen. Bei mechanischen Belastungen durch Stapelung oder Be- und Entladung bleibt das Material formstabil. Ein Nachteil liegt jedoch in der fehlenden Isolationsfähigkeit: Sickenblech bietet kaum Wärmeschutz und ist bei Temperaturschwankungen anfällig für Kondenswasserbildung.
Typische Einsatzbereiche: Frachtcontainer, Seecontainer, Materialcontainer, Outdoor-Lager
Vorteile & Nachteile vom Sickenblech
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Hohe mechanische Stabilität
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Kostengünstig in Anschaffung und Reparatur
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Kondenswasserbildung bei Temperaturwechseln
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Leicht austauschbar durch genormte Maße
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Witterungsbeständig durch Verzinkung und Lackierung
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Für Wohn- oder Bürocontainer nur eingeschränkt geeignet
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Glatte Seitenwände – für Hygiene, Design und Leichtigkeit
Glatte Seitenwände bestehen aus ebenen Stahl- oder Aluminiumblechen ohne Sickenprofilierung. Sie kommen vor allem im Inneren von Containern zum Einsatz und bieten durch ihre glatte Oberfläche eine ruhige, moderne Optik sowie eine besonders leichte Reinigung. Das ist vor allem in Bereichen wichtig, in denen Hygiene eine zentrale Rolle spielt – zum Beispiel bei Lebensmittellagerung, medizinischen Containern oder Sanitäranlagen.
Zumeist werden glatte Seitenwände mit einer Isolierung kombiniert, da die ebene Struktur eine einfache Innenverkleidung mit zusätzlichen Dämmplatten ermöglicht. Die Außenwände solcher Container bestehen dagegen häufig aus profiliertem, verzinktem und beschichtetem Blech, um Stabilität und Witterungsbeständigkeit zu gewährleisten.
Mechanisch sind glatte Wände weniger belastbar als Sickenbleche. Eine Stapelung dieser Container ist daher nur bis zu einem gewissen Maß möglich – und nicht in dem Umfang, wie es bei Seecontainern mit Sickenblech der Fall ist. Für besonders robuste oder mobile Einsätze sind sie daher weniger ideal.
Typische Einsatzbereiche: Sanitärcontainer, Verkaufs- oder Technikcontainer, Lebensmittelverarbeitung, private Umbauten
Vorteile & Nachteile glatter Seitenwände
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Hygienisch, leicht zu reinigen
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Geringere Stabilität als Sickenblech
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Ideal für Innenverkleidungen und Dämmkombinationen
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Kaum Wärmeschutz ohne Zusatzmaßnahmen
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Gute Grundlage für Lackierung und Dekoration
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Weniger widerstandsfähig bei Stapelung oder Stoßbelastung
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Sandwichpaneele – thermische und akustische Alleskönner
Sandwichpaneele bestehen aus zwei Deckschichten (meist Stahlblech) und einem dazwischenliegenden Dämmkern. Dieser kann aus PUR/PIR-Schaum oder Mineralwolle bestehen. Die Kombination aus Tragstruktur und Dämmung macht das Sandwichpanel zur idealen Containerwand für Räume mit hohen Anforderungen an Temperatur- oder Schallschutz.
Diese Wandlösung wird häufig im Bürocontainerbau eingesetzt, ebenso in Wohncontainern oder bei Kühl- und Heizlösungen. Die Dämmwirkung ist hervorragend, die Schalldämpfung hoch – gleichzeitig reduzieren Sandwichpaneele den Energiebedarf und ermöglichen einen angenehmen Innenraumkomfort.
Allerdings ist die Montage aufwendiger und der Preis höher als bei einfachen Blechen. Auch bei starker mechanischer Belastung (z. B. durch Stapelung) müssen zusätzliche Rahmenverstärkungen eingeplant werden.
Typische Einsatzbereiche: Kühlcontainer, Raumcontainer, Wohncontainer, Technikcontainer, Büro- oder Schulcontainer, isolierte Lager
Vorteile & Nachteile vom Sandwichpaneel
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Hervorragende Wärmedämmung (je nach Kernmaterial)
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Höhere Anschaffungskosten
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Energieeffizienz bei dauerhafter Nutzung
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Weniger belastbar bei punktueller mechanischer Krafteinwirkung
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Fest verbaute Elemente, weniger flexibel bei Umbauten
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Fazit
Containerwand ist nicht gleich Containerwand. Je nach Anforderung entscheidet sich, ob eher robuste, kostengünstige oder hochisolierende Lösungen zum Einsatz kommen sollten:
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Sickenblech überzeugt durch Widerstandskraft und einfache Handhabung – ideal für robuste Einsätze.
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Glatte Seitenwände punkten mit Hygiene und Optik – besonders gefragt bei Innenverkleidungen oder sensiblen Lagergütern.
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Sandwichpaneele sind die Top-Wahl, wenn Wärmedämmung und Energieeffizienz im Vordergrund stehen – etwa bei Raumcontainern.